Um was geht es

Immer öfter hört man den Ausdruck „aktives Fliegen“ und “ Energiemanagement“ in Bezug zu unserem Hobby. Was meint man denn damit? Geht es darum sich aktiv auf den Beinen zu halten während man sein Modell Fliegen lässt? Also nicht gemütlich auf Bank, Stuhl oder Sessel sitzen oder gar am Boden liegend seinen Schirm steuern? Nein, hierbei geht es um etwas anderes.


Ich versuche das auch möglichst verständlich, auch für Newcomer, zu erklären.
Unter aktivem Fliegen verstehe ich (mein persönliches Verständnis) das Fliegen mit jeweils optimalem Einsatz von Bremse, Steuerung und Beschleuniger zwecks optimaler Ausrichtung der Schirmkappe.

Auch ich liess meine Schirme fliegen
Ziel des aktiven Fliegens

Ziel des aktiven Fliegens ist durch permanente Kontrolle der Schirmkappe mittels Steuerknüppel, der Bremse und dem Beschleuniger, die herrschenden Windströmungen, Turbulenzen, Richtungsänderungen permanent auszugleichen und auszusteuern. Das Profil des Schirmes soll möglichst immer komplett ausgebreitet sein und im Wind gleiten. Allfällig sich abzeichnende Klapper werden sofort ausgesteuert damit möglichst keine Höhe verloren wird.

Energiemanagement

Hier ist das Ziel mit der geringst möglichen Energie aufzusteigen ohne dass der Motor über Gebühr beansprucht wird..ich setze beispielsweise beim Motorflug mit CrossAlps, Nexus, Nyos & Co. immer leicht den Beschleuniger ein damit es etwas geschmeidiger vorwärts geht.

So macht das Ganze Spass

Sobald Thermik nur ansatzweise spürbar wird beginnt die Arbeit mit der Bremse…ganz leichtes anbremsen verringert den Sinkwert des Modells…die Höhe wird dadurch langsamer bis gar nicht abgebaut. Ist die Thermik ausreichend stark resultiert sogar ein Höhengewinn. Ist der Bart dann fertig ausgekurbelt oder beginnt die Luftmasse nach unten zu drücken heisst es Beschleuniger rein und möglichst schnell, allenfalls mit Hilfe des Motors, aus der sinkenden Luftmasse rausfliegen. Das Ganze wird auch beim Soaring an der Hangkante angewendet.

Das könnte stundenlang so weiter gehen..

Dann beginnt das Ganze wieder von vorne…immer mit einem Finger an der Bremse, einen am Beschleuniger und den Rest an den Steuer- und am Gasknüppel.. Hierbei ist vielleicht noch zu erwähnen dass es durchaus sinnvoll ist den Beschleuniger auf einem Schiebe- oder Drehregler zu haben. So kann stufenlos das eingestellt werden was gerade angesagt ist.

Weiter habe ich mir einen Drehregler für das Anbremsen programmiert. So kann ich die Arme meiner Piloten ebenfalls stufenlos so einstellen dass der Schirm, den Bedingungen angepasst, optimal angebremst wird ohne dass ich das mit permanentem Ziehen am Bremsknüppel machen muss. Das kann mit der Zeit in eine Verkrampfung der Finger führen…speziell wenn das Modell mehrere Stunden in der Luft ist.

Das Ergebnis
Telemetriedaten eines Parafluges in Damuels…gewonnene Höhe über Start bis 700M, 20Min keine Motor, Akku nur Halb leer geflogen…

Mit einer aktiven Flugweise und gesundem Energiemanagement sind solche Flüge keinerlei Problem. Auf X-hundert Meter steigen, ohne Motoreinsatz und Höhe möglichst lange halten…das soll mit aktivem Fliegen erreicht werden

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Categories: Know-how

Andy

Geboren 1968, Interessiert an RC-Paragliding, Kulinarischen und Oenologischen Genüssen, IT allgemein

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